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50Jahre Westerwaldsterne - Laudatio

Laudatio vorgetragen von PeterLorber "Der Reimeschmied"

Episode I - Gruß an Kiel

Grüß Gott ich bin der Reimeschmied,
ich find es schön, dass man sich sieht.
Der Blick von hier gefällt mir sehr,
in dieses blau und weiße Meer.
Ich werd´ mich auch nicht lange zieren,
und fange an mit jubilieren.
Noch ein Tücke ist versteckt,
das ist mein Frankendialekt.
Der ist anders, denn in Franken,
dort dudd mer Audos noch bedanken,
dort dudd mer noch die Koffer backen,
und es gibt noch viel and´re Macken:
Zum Rindermett sacht mer Dadaa,
und der Fluss Main der heißt kurz Ma.
So hoffe ich, dass dies nicht stört,
und man alles sauber hört.
Sie wissen ja:
Man muss Gott für alles danken,
für Ober-, Unter-, Mittelfranken.
Ist denn jemand hier im Saal,
vom Donau-, Main- und Isartal?
Zumindest Ihr könnt mich versteh´n,
Auch bei den ander´n wird´s wohl geh´n.
Noch eines: macht Euch nicht Gedanken,
der Landtagsmann am Tische hier,
könnt´ ein Landsmann sein von mir.
Nein der Herr der heißt nur Franken
Mir fällt grad auf, es reimt auch Björn,
sich gut auf Westerwald und Stern.
Doch nun komm ich zum Jubilar,
aus diesem Grunde steh ich a da.
Bevor wir in die Chronik geh´n,
woll´n wir den Namen uns anseh´n.
Den hinter Westerwald, den Stern,
ich versuch das jetzt mal gern.
Im Lexikon da fand ich das:
Ein Stern besteht zumeist aus Gas,
und Plasma -  ist sehr heiß und weich,
ist selbstleuchtend und massereich.
Ich bitte Sie, schau´n Sie doch mal,
zu unsern Sternen hier im Saal,
und dann den Mädels ins Gesicht,
leuchtender geht´s wirklich nicht.
Dann schau´n Sie sich die Burschen an,
jeder ein Muster von ´nem Mann,
jeder dem Schwarzenegger gleich,
durchtrainiert und massereich.
Nur aus Muskeln besteht die Masse,
kein Gramm Fett, gestählte Klasse.
Den Damen meines Alters hier,
so sah das auch mal aus bei mir.
Die Muskeln wurden mehr und mehr,
und das störte mich doch sehr.
Ja, ich habe mich geniert,
und die Muskeln abtrainiert.
Noch fehl´n die Wörter weich und heiß,
klar dass ich hierfür auch was weiß:
Wenn es irgendwo gewesen,
so ist am nächsten Tag zu lesen:
„Das Tanzcorps strahlend und charmant,
die Mädchen lächelnd, elegant.
Man flog, man sprang, tanzte, rannte,
so schnell, dass fast die Bühne brannte!“
Ich gebe zu, leicht übertrieben,
doch so wird heutzutag´ geschrieben.
Es fangen Bühnen an zu brennen,
da darf man das ja heiß wohl nennen.
Doch strahl´n sie lächelnd, sanft zugleich,
und hierfür steht das Wörtchen weich.
Beim Stern da fehlt ja noch etwas?
Sie wissen noch? Jawoll das  Gas.
Das passt ja heute nicht,
in ein Jubel Festgedicht.
Obwohl - jetzt nur mal so zum Spaß
Kopfkino an - zum Thema Gas.
Das bildet sich nach vielem Schwitzen,
in Achselhöhl´n und Körperritzen,
und auch sehr oft in den Schuhen:
Und das wird frei, wenn man beim Ruhen
sich entspannt den Schuh auszieht,
so dass es in die Luft entflieht.
Ich merke grad´ hier wird gekichert,
Andreas, der hat mir versichert:
Im Bus bleiben die Schuhe an,
egal ob Frau, egal ob Mann.
Das jedoch, das glaub´ ich nicht,
was wieder fürn Andreas spricht.
Der sagt: „Was immer auch im Bus vorfällt,
davon erfährt kein Mensch der Welt.“
Jetzt sind wir alle ausgerichtet,
und es wird drauflos gedichtet.
Neunundsechzig war ganz klar,
ein sehr bedeutungsvolles Jahr.
Armstrong landet auf dem Mond;
stellt fest, dass dort gar keiner wohnt.
In Woodstock wurde Tag und Nacht,
viel Liebe und Musik gemacht.
Zum zweiten Male konnt´ man feiern,
den Deutschen Meister FC Bayern.
Das ist wichtig - denn nur der,
hat an Meistertiteln mehr,
als der Stern vom Westerwald.
Der hat, da rechnen wir jetzt halt,
im Paartanzen der Titel vier,
der Tänzer ist vielleicht heut hier.
Dreimal - ich seh ´sie dort am Sitz,
gewann mit ihm die Romy Schmitz.
Sie tanzte stets mit größtem Fleiß,
sagt man, heut heißt sie Romy Weiß.
Zu den vier Titeln kamen acht,
die hat die Garde heimgebracht.
Sie konnte nicht genug ´von kriegen,
nach den beiden ersten Siegen.
Und die Garde dacht´ sich,
Neunzehnhundertachzig:
„Wir sollten danach sinnen,
und sechs weit´re Mal gewinnen.“
Ja es gelang, mit Rekord,
hinter´nander in einem fort.
Tanzpaar vier, acht die Garde,
das sind - ich schau´ auf meine Karte,
zwölf Titel, man darf gratulieren,
wir möchten das auch honorieren.
Deshalb bitt ich das hohe Haus
um einen Zwischendurch-Applaus.
Vor dem Rekord, stand wie man weiß,
auch beim Jubilar der Schweiß.
Vom Anfang an wurd´ viel trainiert,
und schon nach einem Jahr riskiert,
im Turniertanz zu besteh´n,
und: (Pause) man hat den letzten Platz geseh´n.
Im Jahr darauf, verflixt noch mal,
wurd´s wieder nix mit dem Pokal,
im nächsten Jahr sollt´s auch nicht sein,
doch dann fiel es den Machern ein.
die Musik könnt´ der Grund wohl sein.
Die Älteren die kennen sie,
hier kommt sie die Melodie:
Zwei Apfelsinen im Haar.… (vorsingen)
Damals war das ein Straßenfeger,
So traf man sich im Saale Steger,
mit Trommel und Akkordeon,
Tonband und ´nem Mikrofon.
Heraus kam dann doch eher ein Ton,
der klang nach Bergen, hochalpinen,
nicht nach Rositas Apfelsinen.
Es wurde besser, als man dann,
sich neuer Tanzmusik besann.
73 Turnier in Bonn,
allen tanzten sie davon,
zum ersten Mal war´n sie am Ziel,
mit dem Marsch, dem „Gruß an Kiel“
Drum bitt ich jetzt die Karolin,
stell Dich vor Dein Orchester hin,
nimm den Dirigentenstab,
und bring damit Dein Team auf Trab,
und lass uns hör´n, was über Nacht,
erstmals einen Sieg erbracht.
Und allen unsern lieben Gästen,
empfehle ich: es ist am besten,
wenn sie jetzt beim Musik genießen,
ihre Äuglein fest verschließen,
und vorm innern Auge seh´n
wie die tanzend zu Werke geh´n.
Doch bitte nicht das ganze Stück,
riskier´n sie auch nach vorn ´nen Blick,
denn dieses Bild ist auch sehr nett,
Damen wie Herren sehr adrett.
Ich merke schon ich red´ zu viel,
hier kommt für Sie der „Gruß an Kiel“.

Episode II

Das ist Euch wunderbar gelungen,
Im Rhythmus hat man mitgeschwungen,
In allerbester Laune,
spielte die Posaune,
und nicht mal der Till Brönner,
spielt die Trompete schöner,
Und auch die schmucken Herrn da vorn,
an Wald-, sowie an Fügelhorn,
spielten Weisen nette,
wie auch die Klarinette.
Vorm nächsten Reim - unangenehm,
habe ich noch ein Problem.
Mein zentraler Hauptdarsteller,
man kennt ihn hier im Schaukelkeller,
Vor dessen Namen war mir bang,
denn der Name ist zu lang,
und für ein flüssiges Gedicht
passt der Name einfach nicht.
Einen Dichter tui´s erfreu´n,
hat ein Reim der Silben neun
Es funktioniert auch noch mit acht,
Werden´s. mehr, na dann Gut Nacht.
Ich will Sie nicht sehr lange quälen,
doch bitt´ ich Sie jetzt mitzuzählen:
Franz-Jo-sef-Be-cker sind zu viel,
da kommt ein Dichter nicht ans Ziel.
Klar könnte dieser Satz hier geh´n:
Franz Josef Becker, der ist schön,
Doch passt es nicht in mein Gedicht,
und es stimmt ja auch wohl nicht.
Deshalb hab´ ich nachgedacht,
und gefunden, wie man´s macht.
Denn ich hatte die Idee,
ich kürze ab zu F-J-B.
Ich finde, das passt wunderbar,
und so hat auch Hennef-Stadt
in seinem Stadtteil Uckerath,
wie Dallas einst einen JR.
Wenn man von Meisterschaften spricht,
muss F-J-B mit ins Gedicht.
Es ist ja bestens hier bekannt,
dass er im Meistertanzpaar stand.
das reicht nicht, er hat mehr bewegt,
entscheidend den Verein geprägt,
er hat jahrzehntelang trainiert,
Tänze geplant, choreografiert,
er war als Präsident bekannt,
schlagfertig, burschikos-charmant,
er trug den Vorsitz im Verein,
und fing auch schon mal Gangster ein.
Und mit der Gattin an der Hand,
als Irmgard ist sie wohl bekannt,
ging er auch noch nebenbei ,
als Sternen-Prinz F-J-B II.
So liebes Publikum im Saal,
wir üben das jetzt schnell einmal.:
„Wir rufen dreifach aus Juhee,
zum Glück gibt es den F-J-B“.
Ein dreifaches Juhee - auf unser´n lieben F-J-B
Von Köln bis hin zum Bodensee, es lebe - unser F-J-B
Es ruft das ganze Komitee - es lebe unser F-J-B.
Vom Kopf bis großen Zeh - mögen wir den F-J-B-
Die Entlein drunt´ am Allner See,
nehmen´s Schwänzchen in die Höh´,
sehen sie den F-J-B.
Später werden andere Herr´n,
hierzu noch viel mehr erklär´n.
Für mich ist er halt beispielhaft,
wie man für die Gemeinschaft schafft.
Eins schlägt mir immer auf den Magen,
wenn manche Stars im Fernsehen sagen,
nachdem sie drei, vier Songs  gesungen,
und kaum dass der Applaus verklungen:
„Ihr Beifall hat mich sehr berührt,
ich habe Tränen gar gespürt,
wie schön das ist, das glaub´n sie nicht,
wenn im Saal Applaus losbricht.“
Und schließlich reden sie davon:
„Applaus ist unser schönster Lohn.“
Oft ist Applaus gar „täglich Brot“
so sag´n sie ´s, werden nicht mal rot.
Denn während die ihr Liedchen singen;
hör´n sie schon die Kasse klingen.
Ich bin nicht gegen Honorar,
wenn jemand gut ist, soll er klar,
sein Geld bekommen, doch ziemt ´s sic´hs nicht,
dass er vom Brot des Künstlers spricht.
Der Satz steht jenem zu Gesicht,
der überhaupt nicht d´rüber spricht,
Ob er viel, was, wann und wo,
wie lang, wie schwer oder wieso.
Der niemals fragt, ob es ihm nützt,
sondern selbstlos unterstützt.
der anpackt und sich ständig plagt,
sich freut, wenn jemand Danke sagt.
Ich fühle mich heut´ eingerahmt,
von Menschen, die das Ehrenamt,
praktizier´n, in seinem Wesen,
ohne Lohn, auch ohne Spesen.
Fast alle Menschen hier im Saal,
haben zu tun mit Karneval,
und dort tritt man, ob Frau ob Mann,
natürlich ehrenamtlich an.
Ein gutes Beispiel ist ganz klar,
auch unser Fuffi-Jubilar.
Da gibts kein Geld, auch wenn sie schwitzen
für die, die an der Kasse sitzen,
für die, die Tänze einstudieren,
und die am Feierabend trainieren,
sowohl die, die man Trainer nennt,
wie die, die man als Tänzer kennt.
Fährt das Corps im Karneval,
von Stadt zu Stadt und Saal zu Saal,
dann braucht es auf den Busklapptischen,
Getränke um sich zu erfrischen.
So sorgt für Saft und Limonade,
eine Durst-Bekämpf-Brigade.
Nicht nötig, dass man es erzählt,
auch die zwei schuften ohne Geld.
Die Erste-Hilfe-Notfall-Tasche,
mit Fichtennadel-Tinktur-Flasche,
ist an jedem Auftrittsort,
für alle Fälle mit an Bord.
Auch der Herr der Wundverbände,
sieht hier kein Geld am Monatsende,
wie d´ Pressesprecher, die hier sitzen
und für die eitlen Pressefritzen,
nächtelang die Feder spitzen.
Ob man sie Erste, Große, Flotte nennt,
da gibt´s für Ämter keinen Cent,
Auch in  Rott und Eulenberg,
geht man fürs Dankeschön ans Werk.
Und wenn Andreas Becker sagt,
als ich! ihn jüngst danach gefragt:
„Jeder Beifall ist es wert,
dass man zu ´nem Auftritt fährt!
Egal, ob  nah, egal ob weit,
ob Aachen oder Winterscheid.“
Dann glaubt man davon jeden Ton,
auch Wörter wie „Applaus“, „schön“, „Lohn“
Dann erzählt er mir von Essen,
wo´s besonders schön gewesen.
Anfangs hatte man noch Kummer,
sie waren dran als Pipi-Nummer.
Da tanzt man direkt nach der Pause,
sehr oft vor halbgefülltem Hause.
In Essen war die Halle voll,
das fand das Korps schon richtig toll.
Doch als nach 50 Tanz-Minuten,
die Gäste immer noch nicht ruhten,
das Applaudieren nicht enden wollte,
Laola durch die Halle rollte,
da dachten die erschöpften Sterne:
„Genau hierfür trainier´n wir gerne!“
Ein großer Teil der Ovation,
gehörte als besondr´rer Lohn,
auch hier dem fleißigen Quartett,
von dem wär´s schlimm, wenn man ´s nicht hätt´.
Was kommt an dem blau-weißen Corps
Ihnen noch sehr wichtig vor?
was dürfte unverzichtbar sein?
an so ´nem Gardetanzverein?“
Ganz klar, ein Corps - wie das hier drinnen,
braucht vor allem Tänzerinnen,
und Tänzer, die sie stellen, heben,
und werfen, dass sie herrlich schweben.
Doch erst der Fleiß von dem Quartett,
macht dieses Corps erst so adrett,
verleiht dem Corps für seinen Tanz,
Farbe, Schönheit, Pep und Glanz.
Kurz: ein Geheimnis dieser Garde,
sind die sogenannten Warte,
die zwischen Neujahr und Weihnachten,
also ganzjährig drauf achten,
dass die Uniformen sitzen,
die Pailletten funkeln blitzen,
was los ist, wieder angenäht,
ersetzt wird was in Brüche geht.
Für Ramona und Nadine,
für Gertrud und für die Jaqueline,
fürs ganz Ehrenamt im Saal,
die rackern für den Karneval,
bitt ich erneut das hohe Haus,
um einen Zwischendurchapplaus.
Ich denk: „An dieser Dtelle macht sich,
jetzt der Tanz von Zweiundachzig,
und weil ich ziemlich sicher bin,
beim Orchester und Karolin,
sollten sie jetzt fein geraten,
die guten Alten Kameraden.

Episode III

So ungefähr vor 30 Jahren,
hab ich von meinem Chef erfahren:
Du verbringst des Lebens Rest,
anstatt in Franken - in Deutschland West.
Also weg vom Frankenwein,
zu Kölsch und Mett hoch an den Rhein.
Der erste Schock war schnell vertaut,
ich kam - hab uns ein Haus gebaut,
Und dann dacht´ ich: Jetzt schau mer mal,
was das so ist - der Karneval.
Bei uns in Franken und in Bayern;
dort dudd mer  halt den Fasching feiern;
es ist dort ruhiger als hier,
mer guckt, mer lacht, mer trinkt sei Bier,
und wenn was g´fällt, rufen Mann und Frau,
was hier verboten, laut Helau.
Ich ging zur Sitzung, Realschul-Aula,
an der Kasse, die Schmitz Paula,
(was Quatsch ist und auch nicht sehr wichtig,
doch dafür reimt es sich halt richtig).
Dann rief der Präsi Raderschad,
bekannt als Pit hier in der Stadt:
„Leev Jecke ich verkünde gerne
in blau und wiess: Westerwald Sterne.
Was dann kam, hatt´ im Frankenland,
ich so rasant noch nicht gekannt:
Ich saß für eine halbe Stund,
da mit aufgerissenem Mund.
Schon als sie unter lautem Jubel,
eintauchten in den bunten Trubel,
vorbei am Eingang bei Schmitz Paula
einzogen in die heiße Aula,
durch die Stuhlreihen dicht geschlossen,
Die Bravos und Alaafs genossen,
Die Mädchen zwei Etagen oben,
von den Tänzern hochgehoben,
strahlten! wie man ´s vom Fernsehen kennt,
von der Werbung Kukident.
Doch dann ging es erst richtig los,
kaum, dass der blau und weiße Tross,
auf den Bühnenbrettern stand,
und sein Tanz den Anfang fand.
Wenn die, na wie heißt die Kleene,
ach ja die Fischer, die Helene,
von „atemlos“ im Liedchen spricht,
dann kennt sie Gardetänze nicht.
Was ich da sah, war Leistungssport,
wenn voller Kraft in einem fort,
bei Sprüngen sich die Balken bogen,
die Beine in die Höhe flogen,
Mädchen zu  höchstem Tempo fanden,
sich federnd in die Luft erhoben,
um nach dem Scheitelpunkt von oben
knallhart im Spagat zu landen.
Sie merken grad, so viel Bewegung,
bringt mich grade in Erregung.
Doch keine Angst  - um Himmels Willen,
ich vergaß die blauen Pillen.
Egal -  es ist noch nicht vorbei,
ich war erst bei Minute zwei.
Weiter ging der Sternentanz
top einstudiert mit viel Rasanz.
Doch was dann kam, wollt ich nicht glauben;
es wollt mir schier den Atem rauben.
Vorne in der ersten Reih,
Andreas sagte mir, das sei;
weil er sich derart schnell bewegt;
der Sturm, der über ´d Bühne fegt,
und bombensicher, routiniert,
Schrittfiguren kombiniert.
Während ich den Sturm genoss,
ging plötzlich lauter Jubel los,
Ich sah warum - hey ungelogen,
ein Mensch kam durch die Luft geflogen,
hinterm Sturm von links flog eine,
doch flog sie nicht sehr lang alleine,
schon flog von rechts eine herbei,
dann kreuzten sich ganz plötzlich zwei.
Dann wieder zwei - von Geisterhand,
man sah ja nicht, wer unten stand -
hinterm Sturm, denn der verdeckte,
was hinter dieser Flugkunst steckte.
„Ich hab´s“ fiel mir dann plötzlich ein,
das müssen Katapulte sein.
Ich bin zu schnell, und das ist dumm,
ich schalt jetzt auf Slowmotion um,
(ab hier langsam vorgelesen)
Erst recht - als danach - ungelogen,
derweil zwei Fliegerinnen flogen,
ein Mädchen scheinbar schwerelos,
senkrecht in die Höhe schoss,
und während laut die Jecken toben
auf ihrem langen Flug nach oben,
in der Haltung als würd sie sitzen
mit ihren zarten Fingerspitzen,
die Nägel weiß und blau lackiert,
die Füße rechts und links berührt.
Um dann, ich konnt´ das nicht versteh´n,
lässig in den Spagat zu geh´n.
Wenn ich so  weitersprechen soll,
fänd´ das der Rainer nicht sehr toll,
denn dann säßen wir alle hier,
bis zum Morgen um halb  vier.
Die Slowmotion wird nun enden,
ich werd´ im Liveton weitersenden.
bls ich das tolle Element,
dass man schlicht Apollo nennt,
sah, kam mir gleich in den Sinn,
das klappt nur in ´ner Halle drin.
Im Freien flög sie noch ein Stück,
höher, und hätte wie ich es seh,
beim Landen in dem Arm der Fänger,
die warteten dann etwas länger,
auf ihrem Dreispitz sicher Schnee.
Doch geh´n wir jetzt zu der Schmitz Paula,
zurück in die Realschul-Aula.
Gerade kam das Element,
das man als die Peitsche kennt,
wie ich hinterher herfuhr.
Die hat nicht die geringste Spur,
zu tun, wenngleich nicht weit entfernt,
mit denen in der Sauna Bernd.
Die niemand kennt, so wie ich hoff,
die in Lichtenberg, am Schieferhof.
Die Sternenpeitsche, die ging so,
das Mädchen - tief entspannt und froh,
hatte weiter nichts zu tun,
als sich locker auszuruh´n.
Dafür hatten umso mehr,
die Männer es beträchtlich schwer:
damit man dieses Bild erreicht,
wo sie ´nem Scheibenwischer gleicht.
Die Peitsche ist nicht sehr beliebt,
dacht ich, weil´s blaue Flecken gibt.
Später hat man mir erklärt,
das sei nicht der Rede wert.
Die tanzen auch wenn es wo zwickt;
wenn man beim Tanz mal umgenickt,
ein ausgeschlag´ner Schneidezahn,
wirft doch keinen aus der Bahn,
und falls einmal die Hand verstaucht,
kommt Eis drauf, und man gibt halt acht
dass man nur die Bewegung macht,
bei der die Hand nicht mehr gebraucht.
Der Abend hatte mich geprägt,
die Truppe hat mich so bewegt,
dass ich mein kleines Herz verlor,
an dieses staatse Sternen-Corps.
Ein schöner  Tanz aus dieser Zeit,
liegt in den Mappen dort bereit.
Nicht Trude Herrs Hit: „Schokolade“,
sondern die „Dixie Parade“

Episode IV

Es war im Jahr 1-9-9-8,
heimwärts gings auf der B8,
im Bus wars dunkel, denn es war Nacht.
Nach Tanz-Auftritten irgendwo,
war es jetzt, glücklich, stolz und froh
das Uckerather Sternen-Corps,
denn man hatte noch was vor.
Es galt den Samstag zu beschließen,
und ihn beim Steger zu begießen.
Doch plötzlich wich die gute Laune,
Entsetzen, Schreck, leisem Geraune.
Der Bus bog in den Parkplatz ein,
Da hört´ man leis: „Das kann nicht sein,
seht Ihr die Typen, ja sind die dumm,
die machen an unseren Autos herum!“
Das war nun das Jagdsignal,
die Tür´n flog´n auf mit einem Mal,
die Sternenmänner wie der Wind,
selbstlos, wie Männer halt mal sind,
begannen ohne lang zu fragen,
die Gangstertruppe zu bejagen.
Derweil die Männer auf der Jagd,
hab´n die Mädchen es gewagt,
den Schutz des Busses zu verlassen,
um die Schäden zu erfassen.
So rannte auch ´ne Tänzerin,
geschwind zu ihrem Auto hin.
Das Bild, das sich der Dame bot,
an ihrem Fiat - uno - rot,
ließ sie vor Schreck erstarren:
Auf ihren schicken Rennsport-Karren,
Mit Schonbezügen in blau und weiß,
Kassettendeck mit laut und leis,
hatten sie es abgesehen.
Und ihr Herz, das blieb fast steh´n,
als sie sah´, an ihrem Wagen,
war ´ne Scheibe eingeschlagen.
Kabel war´n herausgerissen,
wie Krimi-Fans natürlich wissen,
hatten die Lumpen diese fiesen,
versucht den Uno kurzzuschließen.
Sie schimpfe laut, Martina F.
„Wenn ich diesen Halunken treff,
Dann mache ich den doofen Lackel,
für alle Zeit zum Wackel-Dackel.
Sie stutzt, als sie Applaus vernahm,
der dem galt, der des Weges kam.
Und schon sah Martina F.
F-J-B, den Tanzcorps-Chef,
mit einem Lächeln im Gesicht,
im Schlepp am Schopf, ´nen Bösewicht,
den rechten Arm etwas verbogen,
das linke Ohr leicht langgezogen.
Was er unterwegs erlitten
hat die Regie herausgeschnitten.
Ob´s Schläge gab für´n Bösewicht?
Er hatte Glück, natürlich nicht.
Doch als er die Martina sah,
sie kam ihm grad gefährlich nah,
scheint´s um die Planung Wackel-Dackel,
zu vollstrecken an dem Lackel,
schrie er beim Zittern seiner Glieder:
„Gnade - ich mach das nie wieder!“
„Dann bin“, so sprach der F-J-B,
„weil ich grad blaue Lichter seh,
gnädig und zudem so frei,
geb´ Dich jetzt an die Polizei!“
Die nahm sich des Gangsters an,
sagte zu ihm: “Lieber Mann,
dafür, dass er Dich hier gefangen,
ist es Dir noch gut ergangen!“
Bald hieß es in den Gangsterkreisen,
tut nie nach Uckerath verreisen,
da wirst Du, was ja unerhört,
beim Arbeiten nicht nur gestört,
sondern durch den Wald gejagt,
zudem brutal am Schopf gepackt.
Die haben einen F-J-B,
wenn der  Dich packt, tut´s richtig weh.
Dann gibt´s noch die Martina F.
sie sagte: „Jung, wenn ich Dich treff,
noch einmal an mei´m U-Uno,
wirst Du des Lebens nicht mehr froh.
dann mach ich aus Dir Übeltäter,
im Handumdrehen Wackelpeter!“
Soviel Mut gehört belohnt,
drum wird´s Orchester nicht geschont.
Ich glaub´, das ist für´n Stück bereit,
aus der Tanzpaar-Meister-Zeit
Drum Karoline bittesehr,
Es ist zackig, doch gar nicht harsch.
sein Titel lautet: Fliegermarsch,

Episode V

Schön ist´s, sich mit Jungen, Alten,
übers Corps zu unterhalten.
Mit Eltern, die zum Landsknecht geh´n,
um voller Stolz mit anzuseh´n,
wie die Tochter und der Sohn,
bei der Prinzen- Proklamation,
erstmals ihre Beinchen schwingen,
und ihre erste Leistung bringen.
Und folgt der Jubel auf den Tanz,
sieht man in ihren Augen Glanz,
und fragt man dann als Journalist,
was wichtig für die Eltern  ist,
fall´n Wörter, so wie „Disziplin“,
oder „sportlich fair erzieh´n.“
Und viele Eltern hört man loben:
„Sie sind dort sicher aufgehoben!“
Die hab´n sich verdient gemacht,
die das Jugendcorps erdacht.
Die hab´n sich damals sehr gewundert,
als im vergangenen Jahrhundert,
drei Dutzend Pänz von 14 bis acht,
beim ersten Training mitgemacht.
Viele sind heut´ im Rosensaal,
die hatten auch ihr erstes Mal.
im blau und weißen Jugendcorps,
und stand ihr erster Tanz bevor,
mussten sie mit Tränchen kämpfen,
war´n aufgeregt mit Magenkrämpfen.
Dann kam für sie ein zweites Mal,
kann sein, erneut in diesem Saal,
diesmal den Dreispitz auf dem Schopf,
vielleicht mit stolz erhob´nem Kopf
und obwohl die Knie ganz durchgeweicht,
stolz dachten: „Mensch ich hab´s erreicht!“
„Der Grundstein, der wird hier gelegt,
hier lernt man, wie man sich bewegt,
hier lernt man richtig zuzufassen,
sich aufeinander zu verlassen.“
So hat´s Andreas mir erzählt,
und dieses Beispiel dann gewählt:
„Wer auf den Werferarmen liegt,
weiß genau, dass sie gleich fliegt,
doch weiß sie auch, wenn´s runter geht,
dass dort jemand zum Fangen steht.
Wie zwischen Bap und Kind,
ist das Vertrauen blind!“
Und dies fördert, wie es heut heißt,
auch den Kameradschaftsgeist.
Den braucht es, wenn mal wer verletzt,
dann wird die Truppe umbesetzt,
wir bau´n“, sagt Andy „blitzschnell um,
und niemand merkt´s im Publikum.“
Schön ist´s, sich mit Jungen, Alten,
übers Corps zu unterhalten.
Und spannend war das Resümee,
Von Rainer und von F-J-B.
Da wurd´ zuerst erzählt vom Steger,
dann vom Auftritt mit Max Greger,
Vom Blauen Bock mit Äppelwoi,
dort war´n die Sterne auch dabei.
Für die Jüngeren im Saal,
das war vor langer Zeit einmal,
´ne Fernsehshow, deren Markenstempel,
der Krug für´n Äppelwoi -  der Bempel.
Vom Turnier, wo´s plötzlich hieß,
nix geht mit Tennisschuh´n in wiess.
wir haben - wenn´s auch nicht gefällt,
auf schwarze Stiefel umgestellt.
Die Lösung die war schell parat,
weil man Schlachtenbummler hatt´
Zu denen hieß es: „Hört mal zu,
wir brauchen Eure Straßenschuh.
Die Fans, die sah man nunmehr hocken,
im Publikum, doch nur in Socken,
derweil die Garde unverzagt,
sich den ersten Platz erjagt.
Und stolz seien sie, hab´n sie erklärt,
auf das Open-Air Konzert,
dass - wenn Du Open-Air-Fan bist,
ja sowas wie ein Woodstock ist.
Rainer erzählt wie er begann,
im einem Sarglager fings an,
Publikum gab´s nicht so sehr,
denn die Särge waren leer
Auch sein erster Tanzauftritt,
wär´ heut im Internet der Hit.
denn der Ort dieser Aktion,
vom Otto Pötsch die Tankstation.
And´re Storys, die erfrischen,
liegen aus, auf ihren Tischen.
In der Chronik ist zu lesen,
was noch so alles los gewesen.
Ich wünsch´ dem Corps auf künft´gen Wegen,
Hals- und Beinbruch und Gottes Seegen.